Equine allogene chondrogen induzierte mesenchymale
Stammzellen für eine wirksame Behandlung
degenerativer Gelenkerkrankungen bei Pferden
Die degenerative Gelenkerkrankung gehört zu den Hauptgründen für das
vorzeitige Ausscheiden von Freizeit- und Leistungspferden. Initial wird diese
Erkrankung durch abnorme Belastung des normalen Knorpels oder durch
normale Belastung eines abnormen Knorpels getriggert. Diese primäre
Verletzung geht einher mit einer Gelenkentzündung, die zu weiterer progressiver
Degeneration des Gelenkknorpels und Veränderungen des umgebenden
Gewebes führt. Auf der Suche nach einer wirksamen Behandlung
wurden 75 adulte Pferde mit Frühsymptomen einer degenerativen Erkrankung
des Fesselgelenks in eine randomisierte, doppelt verblindete, placebokontrollierte
Multizenter-Studie aufgenommen. Bei fünfzig Tieren wurde das
veterinärmedizinische Prüfpräparat, bestehend aus allogenen chondrogen
induzierten mesenchymalen Stammzellen (ciMSCs) und equinem allogenem
Plasma, intraartikulär injiziert, und bei 25 Pferden wurde das Kontrollpräparat,
bestehend aus 0,9% NaCl (physiologische Kochsalzlösung) intraartikulär
injiziert. Von Woche 3 bis Woche 18 nach der Behandlung wurde bei den mit
dem Prüfpräparat behandelten Pferden eine deutliche Verbesserung der
Lahmheits-Scores (p < 0,001), der Reaktionen auf Beugeproben (p < 0,034)
und der Scores für Gelenkergüsse (p < 0,001) festgestellt. Außer Nasenausfluss
wurden in beiden Behandlungsgruppen während der gesamten
Studienperiode keine unerwünschten Ereignisse beobachtet. Beim Langzeit-
Follow-up (1 Jahr) zeigte sich, dass eine signifikant höhere Anzahl der mit dem
Prüfpräparat behandelten Pferde auf Trainingsniveau arbeitete oder
zum früheren Arbeitsniveau zurückgekehrt war (p < 0,001).
DATE »
28.06.2019
AUTHORS »
Sarah Y. Broeckx, Bert
Seys, Marc Suls, Aurélie
Vandenberghe, Tom MariËn,
Edouard Adriaensen, Jeroen
Declercq, Lore Van Hecke,
Gabriele Braun, Klaus
Hellmann und Jan H. Spaas
PUBLISHED »
Tierärztl. Umschau 74, 268-281 [2019]